Schimmelpilzbefall an Wänden ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur die Optik eines Raumes beeinträchtigt, sondern auch ernsthafte Gesundheitsrisiken birgt. Schimmelpilzsporen in der Luft können Allergien auslösen, Atemprobleme verursachen und das Immunsystem schwächen. Deshalb ist es wichtig, sofort zu handeln, wenn Schimmelpilze entdeckt werden.
In den meisten Fällen ist Feuchtigkeit die Hauptursache für Schimmelbildung, und diese muss gezielt bekämpft werden. Hier fünf detaillierte Tipps, wie man eine von Schimmel befallene Wand entfeuchten und den Schimmel dauerhaft beseitigen kann
1. Die Ursache der Feuchtigkeit finden und beseitigen
Der erste und wichtigste Schritt bei der Bekämpfung von Schimmelpilzbefall ist das Auffinden und Beseitigen der Feuchtigkeitsquelle. Ohne eine gründliche Ursachenforschung und -beseitigung wird nur ein vorübergehender Erfolg erzielt und der Schimmelpilzbefall tritt bald wieder auf. Feuchtigkeit kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
- Undichte Stellen im Mauerwerk oder Dach: Alte oder beschädigte Dächer sowie Risse im Mauerwerk können dazu führen, dass Regenwasser in das Gebäude eindringt. Es ist wichtig, solche Schwachstellen zu erkennen und abzudichten.
- Aufsteigende Feuchtigkeit: Diese tritt häufig bei älteren Gebäuden auf, bei denen die Abdichtung zwischen Fundament und Mauerwerk fehlt oder beschädigt ist. Hier ist eine Horizontalsperre erforderlich, die von einem Fachmann eingebaut werden sollte.
- Kondensation: Vor allem in schlecht belüfteten oder schlecht wärmegedämmten Räumen kann es zu Kondensation kommen. Warme, feuchte Luft trifft auf kalte Wände und Wasser schlägt sich nieder. In solchen Fällen ist es wichtig, die Isolierung zu verbessern und für eine gute Belüftung zu sorgen.
Ein Feuchtigkeitsmessgerät kann helfen, die betroffenen Stellen genau zu lokalisieren. Ist die Feuchtigkeitsquelle beseitigt, kann mit der eigentlichen Schimmelbekämpfung begonnen werden.
2. Richtiges Lüften und Klimatisieren des Raumes
Eine der wirksamsten Maßnahmen zur Vorbeugung und Bekämpfung von Feuchtigkeit in Wohnräumen ist richtiges Lüften. Durch regelmäßiges Lüften kann die Luftfeuchtigkeit reduziert und der Luftaustausch verbessert werden. Hier einige Tipps:
- Stoßlüften: Diese Methode ist besonders wirksam. Mehrmals täglich die Fenster für 5-10 Minuten ganz öffnen. So wird die feuchte Raumluft schnell durch trockene Außenluft ersetzt. Achte darauf, auch gegenüberliegende Fenster zu öffnen, damit Durchzug entsteht.
- Kontrolliertes Lüften: In Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit, wie Bad und Küche, kann der Einbau von Lüftungsanlagen oder Ventilatoren sinnvoll sein. Sie sorgen dafür, dass die feuchte Luft gezielt abgeführt wird.
- Luftentfeuchter: In besonders feuchten Räumen oder in den Wintermonaten, wenn das Lüften schwieriger ist, kann ein elektrischer Luftentfeuchter eingesetzt werden. Diese Geräte entziehen der Luft die Feuchtigkeit und sammeln das Wasser in einem Behälter, der regelmäßig geleert werden muss.
- Raumklima überwachen: Ein Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Raum zu überwachen. Ideal ist eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent. Liegt sie darüber, steigt die Gefahr von Schimmelbildung.
3. Schimmel gründlich und sicher entfernen
Nachdem die Ursache der Feuchtigkeit beseitigt wurde, muss der Schimmelpilz selbst entfernt werden. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Ausbreitung der Schimmelpilzsporen zu verhindern. Die folgenden Maßnahmen sollten ergriffen werden:
- Schutzmaßnahmen: Beim Entfernen des Schimmels immer Schutzausrüstung wie Handschuhe, Atemmaske und Schutzbrille tragen, um den Kontakt mit den gesundheitsgefährdenden Schimmelsporen zu minimieren.
- Schimmelentferner: Für kleinere befallene Flächen gibt es im Handel spezielle Schimmelentferner. Diese Produkte sind oft auf chemischer Basis und sollten nach Herstellerangaben angewendet werden. Es ist darauf zu achten, dass der betroffene Bereich gut belüftet wird, um die Dämpfe abzuführen.
- Mechanische Entfernung: Bei stark befallenen Wänden ist es manchmal notwendig, die oberste Putzschicht oder sogar die Tapete zu entfernen. Schimmelpilze dringen oft tief in das Material ein, so dass eine oberflächliche Reinigung nicht ausreicht. Nach dem Entfernen der befallenen Schicht sollte die Wand gründlich getrocknet und anschließend neu verputzt oder tapeziert werden.
- Hilfe vom Fachmann: Bei großflächigem oder immer wiederkehrendem Schimmelbefall sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. Er kann die Situation umfassend analysieren und geeignete Maßnahmen zur Schimmelbeseitigung und -vorbeugung vorschlagen.
4. Die Wand effektiv trocknen
Nach der Schimmelentfernung ist es essenziell, die betroffenen Wände gründlich zu trocknen, um das erneute Wachstum von Schimmel zu verhindern. Es gibt verschiedene Methoden, um die Trocknung zu beschleunigen:
- Natürliche Trocknung: Durch Stoßlüften und die Erhöhung der Raumtemperatur kann eine natürliche Trocknung erfolgen. Dies ist jedoch oft ein langwieriger Prozess und reicht in schwerwiegenden Fällen nicht aus.
- Bautrockner: In besonders feuchten oder schlecht belüfteten Räumen kann der Einsatz eines Bautrockners notwendig sein. Diese Geräte arbeiten effizient und entziehen der Luft und den Wänden Feuchtigkeit. Sie sind besonders bei großen oder tiefen Feuchtigkeitsproblemen empfehlenswert. Da es sehr viele verschiedene Bautrockner gibt kann ein Experten-Vergleich Sinn machen. Man kann sich auf Vergleichsseiten wie https://www.bautrockner-experten.de Experten-Meinungen zu den verschiedenen Bautrocknern ansehen. .
- Infrarot-Heizstrahler: Diese Geräte erwärmen gezielt die Wand und beschleunigen so die Verdunstung der Feuchtigkeit. In Kombination mit einem Ventilator, der die feuchte Luft abführt, kann die Trocknungszeit erheblich verkürzt werden.
- Luftzirkulation fördern: Stellen, die schwer zu trocknen sind, wie Ecken oder hinter Möbeln, sollten durch gezielte Luftzirkulation behandelt werden. Ein Ventilator kann hier helfen, die Luft in Bewegung zu halten und die Feuchtigkeit besser abzuführen.
5. Langfristige Vorbeugung und Schutzmaßnahmen
Um einen erneuten Schimmelpilzbefall zu vermeiden, sind vorbeugende Maßnahmen unerlässlich. Folgende Schritte helfen, das Raumklima zu verbessern und die Feuchtigkeit dauerhaft unter Kontrolle zu halten:
- Dämmung verbessern: Wärmebrücken und schlecht gedämmte Außenwände sind häufige Ursachen für Kondensationsfeuchte. Eine Verbesserung der Dämmung, vor allem in Altbauten, kann das Risiko von Schimmelbildung deutlich verringern.
- Möbel richtig aufstellen: Möbel sollten nicht direkt an Außenwände gestellt werden, da dies die Luftzirkulation behindert und die Bildung von Feuchtigkeit hinter den Möbeln begünstigt. Ein Abstand von mindestens 5-10 cm zur Wand sollte eingehalten werden.
- Regelmäßige Kontrolle: Vor allem in feuchtigkeitsempfindlichen Räumen sollte regelmäßig auf Anzeichen von Feuchtigkeit oder Schimmelbefall geachtet werden. Dies gilt insbesondere für Ecken, hinter Möbeln oder in der Nähe von Fenstern.
- Raumtemperatur konstant halten: Schwankungen der Raumtemperatur begünstigen die Bildung von Kondenswasser. Eine gleichmäßige Beheizung der Räume, insbesondere in der kalten Jahreszeit, hilft, das Risiko der Schimmelbildung zu minimieren.
Fazit
Der Umgang mit schimmeligen Wänden erfordert ein systematisches Vorgehen und Geduld. Die Bekämpfung von Feuchtigkeit und Schimmelpilz ist nur dann langfristig erfolgreich, wenn die Ursachen klar erkannt und beseitigt werden. Mit den oben beschriebenen Maßnahmen zur Entfeuchtung und Schimmelbekämpfung kann man nicht nur akute Probleme lösen, sondern auch einem erneuten Schimmelbefall vorbeugen. Ein gesundes Wohnklima ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Pflege und Kontrolle der Wohnräume.