Frische Eier aus dem eigenen Garten, glückliche Hühner und ein nachhaltiges Hobby – ein selbstgebauter Hühnerstall macht es möglich. Wer Hühner halten möchte, sollte den Stall so planen, dass die Tiere genügend Platz, Schutz und Komfort haben. Doch welche Materialien eignen sich am besten, und wie gestaltet man den Stall funktional und sicher? In diesem Artikel erfährst du, wie du einen Hühnerstall selber bauen kannst – Schritt für Schritt und ganz nach den Bedürfnissen deiner Hühner.
Das Wichtigste in Kürze
📌 Platzbedarf und Standort – Pro Huhn sollten mindestens 0,5 m² Stallfläche und 10 m² Auslauf eingeplant werden. Ein trockener, windgeschützter Standort ist ideal.
📌 Materialien und Bauweise – Wetterfestes Holz, verzinkter Draht und eine isolierte Dachkonstruktion sorgen für Langlebigkeit und Schutz. Achte auf eine gute Belüftung und Raubtiersicherheit.
📌 Wichtige Ausstattung – Sitzstangen, Legenester und eine einfache Reinigung sind essenziell für gesunde und glückliche Hühner. Eine durchdachte Konstruktion spart langfristig Arbeit.
Wie viel Platz brauchen Hühner?
Ein artgerechter Hühnerstall bietet ausreichend Platz für Bewegung, Schlafen und Eierlegen. Pro Huhn sollte mindestens 0,5 m² Stallfläche und 10 m² Auslauf eingeplant werden. Für fünf Hühner ergibt das einen Stall von mindestens 2,5 m² und einen großzügigen Auslauf von 50 m².
Je mehr Platz die Hühner haben, desto gesünder und entspannter sind sie. Zu wenig Raum kann zu Stress, Federpicken und Krankheiten führen. Besonders wichtig ist eine durchdachte Gestaltung: Sitzstangen, Legenester und ein separater Futterbereich verhindern Unruhe und Kämpfe in der Gruppe.
💡 Tipp: Falls du nur begrenzten Platz hast, kannst du einen mobilen Hühnerstall („Chicken Tractor“) in Betracht ziehen. So kannst du den Auslauf regelmäßig versetzen und den Rasen schonen.
Welcher Standort ist ideal für den Hühnerstall?
Der richtige Standort sorgt für das Wohlbefinden deiner Hühner und erleichtert die Pflege. Ein trockener, windgeschützter Platz mit Halbschatten ist ideal.
Schutz vor Wetter: Der Stall sollte nicht in einer Senke stehen, da sich dort Regenwasser sammelt. Ein leicht erhöhter Standort verhindert Staunässe und hält den Boden trocken.
Sonneneinstrahlung: Eine Mischung aus Sonne und Schatten ist perfekt. Hühner genießen Wärme, brauchen aber auch schattige Rückzugsorte, besonders im Sommer.
Windschutz: Eine Hecke, ein Zaun oder eine Hauswand kann den Stall vor Zugluft schützen. Achte dennoch auf eine gute Luftzirkulation, um Feuchtigkeit und Ammoniakbildung zu vermeiden.
Ruhe und Sicherheit: Hühner fühlen sich an einem ruhigen Ort ohne dauerhaften Lärm wohler. Ein Standort in der Nähe des Hauses ermöglicht zudem eine bessere Kontrolle vor Raubtieren wie Mardern oder Füchsen.
💡 Tipp: Falls du den Stall in einem kleineren Garten aufstellst, kannst du eine dichte Bepflanzung oder Sichtschutzwände nutzen, um ihn harmonisch in die Umgebung einzufügen.
Welche Materialien eignen sich für den Hühnerstall?
Die Wahl der richtigen Materialien ist entscheidend für die Langlebigkeit des Stalls und das Wohlbefinden der Hühner. Robuste, wetterfeste und ungiftige Baustoffe sind ein Muss.
1. Holz – das klassische Baumaterial
✔ Vorteile: Natürlich, gut isolierend, leicht zu verarbeiten
✔ Geeignetes Holz: Kiefer, Lärche oder Douglasie (druckimprägniert für Witterungsschutz)
❌ Achtung: Unbehandeltes Holz kann schnell verwittern – eine ökologische Schutzlasur verlängert die Haltbarkeit.
2. Dachmaterial – Schutz vor Witterung
✔ Dachpappe: Günstig und einfach zu verarbeiten, benötigt aber regelmäßige Kontrolle auf Schäden.
✔ Wellblech: Langlebig und wetterfest, kann sich aber im Sommer stark aufheizen – eine isolierte Unterkonstruktion verhindert Hitzestau.
✔ Holz mit Bitumenbeschichtung: Gute Isolierung und Witterungsschutz, allerdings etwas teurer.
3. Boden – stabil und einfach zu reinigen
✔ Betonplatte: Sehr langlebig und schützt vor Nagetieren, aber aufwendig in der Herstellung.
✔ Holzboden auf Stelzen: Verhindert Feuchtigkeit und sorgt für gute Belüftung, muss aber gegen Schädlinge behandelt werden.
4. Gitter und Türen – Sicherheit geht vor
✔ Verzinkter Draht (mindestens 1 mm dick, Maschenweite max. 1,5 cm) hält Raubtiere wie Marder oder Füchse fern.
✔ Stabile Holztüren mit Riegeln verhindern, dass Hühner ausbrechen oder ungebetene Gäste eindringen.
💡 Tipp: Investiere in hochwertige Materialien – ein stabiler Stall hält viele Jahre und spart dir langfristig Arbeit und Kosten!
Wie baust du einen Hühnerstall? Schritt-für-Schritt-Anleitung
Ein stabiler, gut durchdachter Hühnerstall erleichtert die Pflege und sorgt für zufriedene Hühner. Hier ist eine einfache DIY-Anleitung für einen praktischen und langlebigen Stall.
1️⃣ Grundgerüst bauen
- Material: Kanthölzer (mind. 5 × 5 cm), wetterfestes OSB- oder Massivholz
- Größe: Mindestens 2,5 m² für fünf Hühner
- Boden: Entweder eine Betonplatte als Fundament oder ein erhöhter Holzboden auf Stelzen, um Feuchtigkeit zu vermeiden
👉 Tipp: Hebe den Stall mindestens 30 cm über den Boden, um Schutz vor Nagern zu bieten.
2️⃣ Wände & Dach befestigen
- Wände: Verschraube wetterfestes Holz oder OSB-Platten mit dem Rahmen.
- Belüftung: Mindestens zwei Lüftungsöffnungen mit Drahtgitter schützen vor Feuchtigkeit und Ammoniakbildung.
- Dach: Eine schräge Konstruktion verhindert Wasserstau. Materialoptionen: Dachpappe, Wellblech oder Bitumenplatten.
👉 Achte darauf, dass das Dach leicht übersteht, um Regenwasser vom Stall fernzuhalten.
3️⃣ Türen & Fenster einbauen
- Haupttür: Groß genug für einfache Reinigung, mit stabilem Riegel.
- Hühnerklappe: Mindestens 30 × 40 cm, platzsparend als Schiebe- oder Klapptür.
- Fenster: Plexiglas oder Drahtgitter für zusätzliches Licht.
👉 Tipp: Eine automatische Hühnerklappe mit Zeitschaltuhr kann dir Arbeit ersparen.
4️⃣ Innenausstattung: Sitzstangen, Legenester & Futterbereich
- Sitzstangen: 4–5 cm dick, mind. 30 cm Abstand zur Wand, pro Huhn mindestens 25 cm Sitzplatz.
- Legenester: Mindestens 1 Nest pro 3 Hühner, Größe ca. 30 × 30 cm, leicht zugänglich.
- Futter- & Trinkstelle: Hoch genug, damit kein Schmutz reinkommt.
👉 Tipp: Baue das Innere so, dass du es leicht reinigen kannst – herausnehmbare Wannen oder Kotschubladen helfen enorm.
5️⃣ Auslauf sichern & einzäunen
- Zaun: Mindestens 1,50 m hoch, unten 30 cm in den Boden eingraben, um Füchse und Marder abzuhalten.
- Netz oder Dach: Schützt vor Greifvögeln.
👉 Tipp: Wenn du wenig Platz hast, kannst du einen mobilen Hühnerstall („Chicken Tractor“) bauen, um den Auslauf zu versetzen.
Fertig! Mit diesen Schritten baust du einen praktischen, sicheren und langlebigen Hühnerstall – und deine Hühner danken es dir mit frischen Eiern und glücklichem Gegacker! 🐔😊