Die Tilgungsaussetzung ist eine Variante der Immobilienfinanzierung. Es handelt sich um eine Vereinbarung zwischen Darlehensgeber und Darlehensnehmer, die Tilgung eines Darlehens für einen bestimmten Zeitraum auszusetzen.
Während dieser Zeit zahlt der Darlehensnehmer keine Tilgung auf das Darlehen. Lediglich die Zinsen werden an den Darlehensgeber gezahlt. Die Tilgung fließt in einen separaten Sparvertrag, z.B. in einen konservativen Investmentfonds oder in eine Vermögensverwaltung.
Fakten zur Tilgungsaussetzung
Die Zinsbelastung bezieht sich ebenfalls auf die gesamte Darlehenssumme der finanzierten Immobilie und bleibt bis zum Ende der Laufzeit gleich hoch. Dadurch ist das endfällige Darlehen mit Tilgungsaussetzung teurer als ein gewöhnliches Annuitätendarlehen.
Daher wird diese Finanzierungsform eher bei vermieteten Objekten eingesetzt, da die Schuldzinsen steuerlich geltend gemacht werden können.
Die Rückzahlung des Baudarlehens beim endfälligen Darlehen mit Tilgungsaussetzung erfolgt am Ende der Laufzeit, indem der Darlehensnehmer den Betrag auf einmal und in voller Höhe an den Darlehensgeber überweist.
Bei dieser Form der Immobilienfinanzierung ist häufig noch ein Eigenkapitalanteil von 20 bis 30 Prozent erforderlich.
Gründe für die Tilgungsaussetzung
- Geringere Belastung: Da zu Beginn des Darlehens keine Tilgungsraten gezahlt werden, wird die Liquidität des Darlehensnehmers entlastet. So kommt es seltener zu finanziellen Engpässen, wenn die Tilgung zunächst ausgesetzt wird.
- Einnahmen in der Zukunft: Auch Unternehmen nutzen die Tilgungsaussetzung. Zum Beispiel bei der Finanzierung einer Investition, die erst in der Zukunft Erträge bringt. So könnte das Darlehen insgesamt 8 Jahre laufen, die finanzierte Anschaffung aber erst ab dem 3.