Ein Whole Loan ist ein Finanzierungsinstrument, das speziell in der Immobilienwirtschaft eingesetzt wird. Dabei wird der Senior Loan-Anteil der Bank über den Finanzierer abgewickelt und nicht wie bei der klassischen Finanzierung über Banken und Finanzierer. Bauträger und Projektentwickler können somit auf die Zusammenarbeit mit Banken gänzlich verzichten.
Ablauf eines Whole Loan
Größere Immobilieninvestitionen erfordern einen hohen Kapitalbedarf. Um dieses Kapital zu beschaffen, werden in der Regel Banken kontaktiert. Da Banken nicht zu viel Risiko eingehen wollen, verlangen sie oft einen entsprechenden Eigenkapitalanteil.
Da Projektentwickler häufig mehrere kostenintensive Projekte durchführen, können viele von ihnen selten das erforderliche Eigenkapital aufbringen. Stattdessen suchen sich die meisten einen weiteren Kapitalgeber, der Mezzanine-Kapital für die Investitionen bereitstellt. Mezzanine-Kapital gilt in der Bilanz als Eigenkapital und wird auch von den Banken wie Eigenkapital behandelt. Die Bank finanziert also den größten Teil des Projektes und das durch das Mezzanine-Kapital erhöhte Eigenkapital den Rest.
Beim Whole Loan hingegen tritt die Bank als Kreditgeber komplett zurück. Der Senior Loan und der Junior Loan werden vom Finanzierungspartner zur Verfügung gestellt. Der Eigenkapitalanteil bleibt jedoch unverändert.
Vorteile eines Whole Loan
Whole-Loan-Finanzierungen eignen sich besonders für Projekte, deren Verwertung erst in einer fortgeschrittenen Bauphase möglich ist.
Bauträger und Projektentwickler profitieren zudem von einem vereinfachten Prüfungsprozess, da das benötigte Fremdkapital von nur einem Anbieter bezogen wird. Zudem muss nur mit einem Partner verhandelt werden.