Das Schleifen von Rigipsplatten ist ein unverzichtbarer Arbeitsschritt, um eine glatte, makellose Oberfläche für das anschließende Streichen oder Tapezieren zu schaffen. Doch was benötigt man, um das Rigips-Schleifen erfolgreich zu meistern? In diesem Artikel lernst du alles Wichtige – von der richtigen Vorbereitung bis hin zu den besten Techniken und Tools, die dir die Arbeit erleichtern.
Das Wichtigste in Kürze:
- Richtige Ausrüstung und Werkzeuge: Staubmaske (FFP2), Schutzbrille und Handschuhe schützen vor Staub; Trockenbauschleifer für große Flächen, Handschleifer für präzise Arbeit in Ecken.
- Schleifpapierkörnung: Für den Grobschliff wird eine Körnung von 80 bis 100 verwendet, für den Feinschliff 120 bis 180, um glatte Oberflächen zu erzielen.
- Schleiftechnik und Geduld: Mit kreisenden Bewegungen und leichtem Druck schleifen, um gleichmäßige Ergebnisse zu erzielen, und besonders vorsichtig an Ecken und Kanten arbeiten
Vorbereitung: Der erste Schritt zum Erfolg
Bevor du mit dem Schleifen der Rigipsplatten beginnst, ist die richtige Vorbereitung das A und O. Das bedeutet: Schütze den Arbeitsbereich und deine Gesundheit. Rigipsstaub kann in den kleinsten Ritzen hängenbleiben, weshalb es wichtig ist, den Raum gut vorzubereiten.
- Möbel abdecken: Verhindere, dass sich der Staub auf Möbeln und anderen Oberflächen absetzt, indem du sie sorgfältig abdeckst.
- Schutz der Umgebung: Fenster, Türen und Steckdosen sollten mit Malerkrepp abgeklebt werden, um sie vor dem Schleifstaub zu schützen.
- Staubabsaugung: Ein Staubsauger oder ein Ventilator, der den Staub aus dem Raum bläst, minimiert die Staubbelastung. Einige Schleifgeräte haben bereits eine Staubabsaugung integriert.
Persönliche Schutzausrüstung
Gesundheit geht vor! Da Rigipsstaub in die Atemwege gelangen und die Augen reizen kann, ist das Tragen von Schutzausrüstung unerlässlich:
- Staubschutzmaske (mindestens FFP2)
- Schutzbrille
- Arbeitshandschuhe
- Langärmlige Kleidung und geschlossene Schuhe bieten zusätzlichen Schutz vor dem feinen Staub.
Die richtigen Werkzeuge für den perfekten Schliff
Beim Rigips schleifen hast du die Wahl zwischen manuellen und elektrischen Schleifgeräten. Beide Optionen haben ihre Vorzüge, je nach Größe der Fläche und Präzision, die du benötigst.
Manuelle Werkzeuge
Ein Handschleifer mit Schleifgitter ist besonders gut für präzises Schleifen geeignet. Mit Schleifgittern kann der Staub leicht entweichen, ohne das Schleifpapier zu schnell zu verstopfen. Ein Schwingschleifer ist eine weitere Option für kleinere Flächen und sorgt für eine glatte Oberfläche.
Elektrische Schleifwerkzeuge
Für größere Flächen empfiehlt sich der Einsatz von elektrischen Schleifgeräten wie einem Trockenbauschleifer. Dieser sorgt für ein schnelles und gleichmäßiges Schleifergebnis, ohne dass du viel Druck ausüben musst. Ein weiterer Vorteil: Viele Trockenbauschleifer sind mit einem Absaugsystem ausgestattet, das den Staub direkt aufnimmt.
Die richtige Körnung
Die Wahl der Schleifpapierkörnung hängt von der späteren Oberflächenbehandlung ab. Für den Grobschliff verwendest du Schleifpapier mit einer Körnung von 80 bis 100, während für den Feinschliff Körnungen von 120 bis 180 ideal sind. Achte darauf, dass du während des gesamten Schleifprozesses immer wieder prüfst, ob die Oberfläche gleichmäßig glatt ist.
Der Schleifvorgang: Schritt für Schritt
Schritt 1: Spachteln und Trocknen
Bevor du mit dem Schleifen beginnst, müssen die Fugen zwischen den Rigipsplatten und die Schraublöcher verspachtelt werden. Verwende eine Spachtelmasse und fülle die Fugen gründlich aus. Achte darauf, dass die Spachtelmasse vollständig getrocknet ist, bevor du mit dem Schleifen beginnst. Dies dauert je nach Produkt und Raumklima zwischen 12 und 24 Stunden.
Schritt 2: Grobschliff
Für den ersten Schleifdurchgang wird grobes Schleifpapier mit einer Körnung von 80 bis 100 verwendet. Dies ist der wichtigste Schritt, um größere Unebenheiten zu entfernen. Setze den Schleifer sanft auf und arbeite in kreisenden Bewegungen über die gesamte Fläche. Besonders die Übergänge zwischen den Platten erfordern sorgfältige Aufmerksamkeit.
Schritt 3: Feinschliff
Sobald die Oberfläche grob bearbeitet ist, kommt der Feinschliff zum Einsatz. Hier verwendest du ein Schleifpapier mit einer feineren Körnung (120 bis 180). Dieser Schritt sorgt für ein glattes und ebenes Finish, das sich perfekt zum Streichen oder Tapezieren eignet. Beleuchte die Wand schräg, um mögliche Unebenheiten besser zu erkennen.
Schritt 4: Kontrolle der Oberfläche
Fahre mit der Hand über die geschliffene Wand, um sicherzustellen, dass sie glatt ist. Eventuelle Unebenheiten kannst du mit einem Stift markieren und nachschleifen. Achte darauf, dass vor allem die Übergänge zwischen den Platten glatt sind.
Häufige Fehler beim Rigips schleifen
Zu viel Druck ausüben
Ein häufiger Fehler beim Schleifen ist, zu viel Druck auf die Schleifmaschine auszuüben. Dies kann dazu führen, dass die Rigipsplatte beschädigt wird oder das Schleifpapier sich zu schnell abnutzt. Arbeite immer mit leichtem Druck und lass das Schleifgerät die Arbeit machen.
Falsche Körnung wählen
Die falsche Körnung kann ebenfalls zu Problemen führen. Wenn du mit einer zu feinen Körnung startest, entfernst du nicht genug Material. Umgekehrt kann eine zu grobe Körnung die Oberfläche zu stark angreifen und Kratzer hinterlassen.
Nach dem Schleifen: Die Nachbearbeitung
Nach dem Schleifen ist eine gründliche Reinigung der Arbeitsfläche entscheidend. Der feine Staub muss vollständig entfernt werden, damit die Farbe oder der Tapetenkleister gut haftet. Ein Staubsauger mit Feinstaubfilter ist hierfür die beste Wahl. Lüfte den Raum gut, um den Staub schnell loszuwerden.
Fazit
Rigips schleifen erfordert Geduld, die richtige Technik und das passende Werkzeug. Mit der richtigen Vorbereitung, einer durchdachten Vorgehensweise und den besten Tipps vermeidest du Fehler und erzielst eine glatte, gleichmäßige Oberfläche. Egal ob du tapezierst, streichst oder fliesen möchtest – mit dieser Anleitung gelingt dir das Schleifen von Rigips in wenigen Schritten.