Rund drei Viertel aller Heizungen sind veraltet oder nicht optimal eingestellt. Höchste Zeit also, auch Ihre Anlage einmal einem Effizienzcheck zu unterziehen.
Das größte Energiesparpotenzial schlummert in zahlreichen Bestandsimmobilien im Heizungskeller. Denn alte Heizanlagen arbeiten häufig mit geringem Wirkungsgrad und veralteten Regelungen. Die Einsparmöglichkeiten sind enorm: So lassen sich mit neuen Anlagen 20–30 Prozent, manchmal sogar noch mehr Energiekosten sparen – besonders, wenn beim Sanieren staatliche Förderungen genutzt werden.
Hohe Energieeffizienz
Eine neue Heizanlage arbeitet nicht nur effizienter, sondern ist auch zuverlässiger und vor allem komfortabler als die meisten Altanlagen. Moderne Heizungssysteme können individuell geregelt und häufig bequem vom Tablet oder Smartphone aus gesteuert werden. Die gesetzliche Mindestanforderung sieht den Einbau sogenannter Niedertemperaturkessel („NT-Kessel“) vor. Diese arbeiten bei geringem Wärmebedarf auch mit niedrigen Kesseltemperaturen und reduzieren so die Wärmeverluste.
Technisch sind NT-Kessel freilich längst überholt. Standard im Neubau und bei Modernisierungen sind heute Öl- oder Gasbrennwertkessel, die bis zu 99 Prozent der im Brennstoff gespeicherten Energie in nutzbare Wärme umwandeln. Eine ideale Ergänzung zu einer Brennwertheizung ist ein Warmwasserspeicher, der die Einbindung weiterer Energieerzeuger – zum Beispiel einer Solaranlage – ermöglicht.
Erneuerbare Energien
Gesetzlich vorgeschrieben ist der Einsatz erneuerbarer Energien bei Heizungsmodernisierungen bisher nur in Baden-Württemberg. Doch ihre Nutzung zahlt sich fast immer aus. Ein gutes Beispiel dafür ist die Installation von Solarkollektoren zur Brauchwassererwärmung und/oder Heizungsunterstützung – eine Inves tition, die sich meist nach wenigen Jahren amortisiert. Wer vollständig auf erneuerbare Energien setzen möchte und ausreichend Lagerraum zur Verfügung hat, findet beispielsweise mit einer vollautomatischen Holzpelletheizung eine komfortable Lösung.
Ebenfalls sehr beliebt bei Bauherren sind Wärmepumpensysteme. Diese wandeln – unter Einsatz von Strom oder Gas – in der Außenluft, im Grundwasser oder im Erdreich gespeicherte Sonnenenergie in Heizwärme um. Die verschiedenen Systeme haben jeweils Vor- und Nachteile: So sind Luftwärmepumpen preiswerter und einfacher zu installieren, arbeiten dafür aber in der kalten Jahreszeit mit vergleichsweise schlechtem Wirkungsgrad. Dieser bleibt bei Erdanlagen über das Jahr stabil, dafür ist ihr Einbau mit aufwendigen Erdarbeiten und höheren Anschaffungskosten verbunden.
Damit Wärmepumpen effektiv arbeiten können, bedarf es eines Wärmeverteilers mit möglichst geringen Vorlauftemperaturen. Ideal sind Flächenheizungen in gut gedämmten Gebäuden. Ob sich Wärmepumpen im Einzelfall lohnen, kann nur eine professionelle Energieberatung zeigen.
Zum Sparschwein werden: Was wird gefördert?
Die Modernisierung von Heizungsanlagen wird von vielen Stellen finanziell unterstützt – von Bund, Ländern, Gemeinden und regionalen Energieversorgern. Kostengünstige Kredite oder Zuschüsse gibt es zum Beispiel im Rahmen des KfW-Programms „Energieeffizient Sanieren“ auch für Einzelmaßnahmen wie die Heizungserneuerung. Besonders attraktiv fällt die Förderung aus, wenn die Heizungserneuerung zum Erreichen eines energiesparenden „KfW-Effizienzhaus“-Standards beiträgt. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bezuschusst Sonnenkollektoren zur Heizungsunterstützung mit über 40 m² Bruttokollektorfläche, des Weiteren Biomasseanlagen wie Holzpelletkessel, Wärmepumpen und innovative Energietechniken wie Miniblockheizkraftwerke zur Wärmeund Stromerzeugung.